Beim Luftangriff auf Frankfurt am 12./13. September 1941 fielen auch Brandbomben auf unser Gartengelände. Bei diesem Angriff in der Nacht des 12. auf den 13. September 1941 hatten ca. 60 Flugzeuge das Stadtgebiet in mehreren Wellen überflogen und dabei 75 Spreng- und 600 Brandbomben sowie 50 Phosphorkanister abgeworfen. Der Schaden in unserer Gartenanlage wurde damals mit 2.335,66 Reichsmark beziffert.
Im Rahmen einer allgemeinen Regulierung ging auch unser Gartengelände am 01. Januar 1942 in den Besitz der Stadtgemeinde Frankfurt über. Der Verein schloß mit der Stadt einen 5-Jahres-Vertrag ab.
Durch weitere Luftangriffe, die jedoch hauptsächlich der Bahnlinie und der nahen Flakstellung galten, wurden die Gärten und Lauben schwer getroffen. Hart und sehr mühselig war der Neuanfang aber „Not macht erfinderisch“.
Nach langer Pause fand am 12. August 1945 die erste Mitgliederversammlung statt. Viele Aufgaben lagen vor den Kleingärtnern. Zuerst galt es, das verwüstete Gartengelände einigermaßen wieder herzurichten. Und mit Genehmigung des Wohnungsamtes wurden in diesen Jahren Lauben auch vorübergehend als Notwohnungen genutzt.
Nur zu verständlich war es, in der Not jeden Quadratmeter Boden für die Gewinnung von Obst und Gemüse zu nutzen. Leider war das Ernten der Erzeugnisse in dieser Zeit aber nicht nur den Kleingärtnern vorbehalten. Die Not war zu groß und es stellten sich Diebe aller Art ein. Oft ging damals Macht vor Recht. Dabei wurden nicht nur Obst und Gemüse gestohlen. Auch die verbliebenen Einrichtungsgegenstände – vor allem Metallteile – wurden entwendet, um verschachert oder über Schrotthändler zu Geld gemacht zu werden.
Nach einer im gewissen Sinne „rechtlosen Zeit“ wurde auf Anordnung des Amtgerichtes am 12.06.1949 wieder ein offizieller Vorstand des Vereins gewählt. Trotz der schwierigen Umstände, denn auch das Barvermögen des Vereins war durch die Währungsreform auf einen kleinen Betrag geschrumpft, ging es verhältnismäßig bald wieder aufwärts. Hammer, Zange, Säge - alle einschlägigen Werkzeuge fanden in den Gärten keine Ruhe. Überall wurde gewerkelt und es wurde in Selbst- und vor allem in Nachbarschaftshilfe wieder aufgebaut.
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